Wanderungen Klostersee Kloster Lehnin

Rund um den Klostersee

Die Wanderung um den Klostersee ist in jedem Fall abwechslungsreich. Neben Wald und Wasser sind hier in jedem Fall auch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten einen Abstecher wert, so der Skulpturenpark oder eine der Gaststätten.




Rund um den Klostersee - (Lehnin / Nahmitz)

Die typischen landschaftlichen Merkmale der Mark Brandenburg sind in der Umgebung Lehnins abwechslungsreich miteinander verknüpft – ausgedehnte Sümpfe, weite trockene Sandflächen und überwiegend Kiefernwälder bestimmen das Landschaftsbild. Von besonderer Schönheit sind die zahlreichen Seen, in denen sich die Sonne spiegelt. Dazu zählen nördlich und östlich von Lehnin der Rietzer See und der Dunkelsee bei Rietz, der Görnsee bei Grebs, der Netzener See und der Klostersee, südlich und östlich der Mühlenteich, der Gohlitzsee, der Mittelsee, der Schamp- und der Colpinsee. In der Region um Lehnin werden diese Seen durch Bäche und das kleine Flüsschen Emster miteinander verbunden. Die Emster entspringt nahe dem Ortsteil Rädel, fließt durch den Emstaler Schlauch, den Mühlenteich, dann durch die sogenannte Arche in den Klostersee, weiter durch den Netzener See und Rietzer See und mündet bei Gollwitz in der Havel. Vom Klostersee bis zur Havel ist die Emster durch kanalmäßige Erweiterung für kleine Schiffe befahrbar.
Ausgangspunkt des 7,2 km langen ausgeschilderten Wanderweges rund um den Klostersee ist der Marktplatz mit seiner fast 200jährigen Friedenseiche. Wer mit dem Auto anreist, kann dieses auf dem Parkplatz des nahe gelegenen Markgrafenplatzes abstellen. Dort kommt man gegebenenfalls auch mit dem Bus an. Der Weg führt vorbei am traditionsreichen „Kloster-Café“, als Gastlichkeit seit 1899 in Betrieb, und dem Sparkassengebäude. Man schlägt die Richtung Werder (L86) ein. Entlang der Kurfürstenstraße überquert man dann die Brücke über die Arche, erblickt rechter Hand den Mühlenteich, auf dem sich bei herrlichem Sonnenschein Enten und Schwäne tummeln. An der nächsten Kreuzung folgt man dem Verlauf der Damsdorfer Chaussee bis fast zum Ortsausgang. Dem Wegweiser folgend verlässt man die Hauptdurchgangsstraße des Ortes und biegt vor einem Autohaus links in die Straße „Am Klostersee“ ein. Neben dem befestigten Radweg stehen große Eichen, die kühlen Schatten spenden. Nach ca. 300 m erreicht man die „Galerie am Klostersee“ mit dem Skulpturengarten und ständig wechselnden Ausstellungen. Einige Meter weiter rechts befindet sich der Parkplatz des Strandbades. Vorbei an den Vereinsgebäuden des SV Kloster Lehnin e. V. (Sektion Segeln und Rudern) kommt man zum sehr schön angelegten Strandbad mit abgegrenztem Nichtschwimmerbereich, Spielplatz, Volleyballplatz und Bootsverleih. Öffnungszeit ist in der Saison Mai – September täglich von 11 bis 19 Uhr. Natürlich bei entsprechendem Wetter! Gleich hinter dem Strandbad endet der befestigte Radweg und es folgt ein Waldweg durch die vielfältige Natur.
Wer möchte, macht nach ca. 80 m rechts einen Abstecher zum Kellner Fenn, entstanden durch Torfgewinnung. Der Ausschilderung zum Kellner Fenn folgend trifft man auf eine Gabelung. Rechter Hand befindet sich eine Sitzgruppe zum Verweilen und bei einer Rast lässt man den Blick über das Wasser schweifen. Die Uferzone des Kellner Fenn ist sehr üppig mit Schilf bewachsen. Bleibt man auf diesem Weg und hält sich beim Wandern immer etwas rechts, umrundet man das Kellner Fenn und erreicht wieder den Parkplatz des Strandbades. Auch an den heißesten Sommertagen ist es auf dieser Strecke angenehm kühl und schattig aufgrund der großen Laubbäume.
Zurück auf dem Waldweg, am Strandbad vorbei, lässt sich der Klostersee linker Hand erahnen – das Blau des Sees schimmert durch die Bäume. Doch sie geben den Blick auf den See in seiner ganzen Schönheit bald frei. Viele verschiedene Baumarten säumen den Weg: Erlen, Buchen und Eichen auf der Seite zum Wasser, auf der anderen Mischwald mit Kiefern, Lärchen und vereinzelt einigen Birken. Der Weg am Ufer des Klostersees entlang geht mal leicht bergauf und dann wieder bergab. Viele kleine Pfade führen zum kühlen Nass, damit sich der Wanderer etwas erfrischen kann. Am nordöstlichen Ufer befindet sich eine Badestelle. Von hier aus hat der Betrachter einen hervorragenden Blick über den Klostersee in seiner Nord-Süd-Ausrichtung. Ca.150 m weiter auf dem ausgewiesenen Weg tauchen die ersten Einfamilien-, Wochenend- und Ferienhäuser von Nahmitz auf und man verlässt die nähere Umgebung des Klostersees.
Nahmitz – der Ortsname ist wendischen Ursprungs und hat sich im Laufe der Jahrhunderte oftmals geändert. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde der Ort 1193 als Navmiz. Die heutige Schreibweise wird seit 1775 verwendet. Einen festen Platz in der Geschichte des Ortes nimmt der Lehniner Abt Sibold ein, der im 12. Jahrhundert unweit von Nahmitz von wendischen Bauern erschlagen worden sein soll. Er gilt als der spektakulärste Mordfall in der Zauche. An den Zisterzienser-Mönch erinnert heute nur noch diese Sage.
Der Wanderweg führt aus dem Wald heraus und trifft auf die Alte Göhlsdorfer Straße. Diese schlängelt sich entlang der Autobahn A2 und wird gesäumt von schmucken Einfamilienhäusern. Auf der Alten Göhlsdorfer Straße überquert man den Emsterkanal, die Verbindung zwischen Klostersee und Netzener See und steht nach ca. 50 m vor der Nahmitzer Kirche. Die kleine Dorfkirche, ein rechteckiger Putzbau mit hölzernem Dachturm, wurde im Jahre 1744 errichtet. Obwohl der Ort schon über 800 Jahre alt ist, weist kein Gebäude auf dieses hohe Alter hin. Fast 500 Jahre alt ist dagegen die Glocke, die aus dem nahen Kloster Lehnin stammen soll. Glaubt man den Quellen, hat sie der letzte Abt, Valentin, dem kleinen Fischerdorf geschenkt. An der Kirche links vorbei erreicht man die Dorfstraße und folgt ihr Richtung Lehnin.
Wer die Lehniner Umgebung vom Wasser aus betrachten möchte, geht an der Kirche rechts vorbei der Ausschilderung folgend zum „Hafen am Netzener See“. Man(n) kann sich dort ein Boot ausleihen und seinen Bizeps beim Rudern trainieren. Durch den Emsterkanal sind hier der Netzener See und der Klostersee miteinander verbunden.
Am Ortsausgang hinter dem letzten Haus auf der linken Seite biegt man in die Straße „Eichelhof“ ein. Kiefernwald mit einzelnen hohen Eichen auf der einen und hübsche Häuschen auf der anderen Seite säumen den Wanderweg. Vorbei an einer Koppel mit weidenden Pferden geht es rechts zurück in den Wald. Immer geradeaus den Markierungen folgend wandert man durch einen schattigen Waldabschnitt und erreicht auf einem befestigten Weg das Gelände des ehemaligen „Hotels am Klostersee“. Dort entsteht durch Um- und Ausbau die Seniorenresidenz und Altenpflegeeinrichtung „Kloster-Park“. Rechts am Hotel vorbei führt der Weg weiter zu einer eingezäunten Lichtung mit einzelnen sehr alten, großen Kiefern und deren kleinen, neu angepflanzten Ablegern. Die Stille des Waldes wird nur vom Hämmern des Spechtes unterbrochen. Bei der nächsten Kreuzung biegt man links ein und steht nach ca. 300 m vor dem Areal des Campingplatzes „Seeblick“. Es liegt genau gegenüber vom Strandbad. Dem Weg folgend erwartet den Wanderer eine Anpflanzung von ca. 25jährigen Kiefern, die zwar noch keine stattliche Höhe erreicht haben, doch aber auf Grund des engen Zusammenstehens bereits viel Schatten spenden. Nach etwa 200 m trifft man auf eine Gabelung und folgt ihr nach rechts. Die Strecke ist gesäumt von großen Laubbäumen und zur Linken erstreckt sich eine malerisch satt grün gefärbte Feuchtwiese. Auf dem Weg weiter geradeaus erreicht man die Kleingartenanlage „Klostergrund e. V.“. Sehr viele hübsche Wochenendhäuschen und liebevoll gestaltete Gärten sind zu bestaunen. Zur rechten Hand befindet sich etwas versteckt hinter zahlreichen großen Eichen und Kiefernwald der „Diakonissenfriedhof“, im Volksmund auch „Nonnenfriedhof“ genannt. Er ist die Beisetzungsstätte für Diakonissen, die noch heute auf dem ehemaligen Klostergelände wohnen und wirken. Der Ausschilderung folgend kommt der Wanderer zur L88 Lehnin – Netzen / Nahmitz und schlägt links die Richtung Lehnin ein. Auf dem befestigten Radweg entlang der Straße kann man nochmals auf die abwechslungsreiche Natur zurückblicken, bis die Bebauung beginnt. Die neu gestaltete Straße „Kaltenhausen“ führt vorbei an Neubauten, Ein- und Mehrfamilienhäusern und endet am Kreisverkehr. Dort biegt man in die Bahnhofstraße, Richtung Werder, ein. Die Bahnhofstraße überquert den Emsterkanal, einen künstlich geschaffenen Seitenarm zur Emster. Der Kanal, entstanden 1869, erstreckt sich vom so genannten Kessel, einer früher genutzten Verlade- und Wendemöglichkeit für Lastkähne, vorbei an Kaltenhausen, bogenförmig um das Klostergelände zum südlichen Teil des Klostersees. Auf diesem Kanal wurden früher mit kleinen Lastkähnen insbesondere Ziegelsteine der umliegenden Ziegeleien bis zur Havel transportiert. Wieder zurück am Ausgangspunkt kann sich der interessierte und noch bei Kräften befindliche Wanderer die St. Marien Klosterkirche sowie deren weiträumige Anlagen auf dem Klosterkirchplatz ansehen. Den müden Füßen etwas Ruhe gönnen und sich selbst stärken kann der Naturfreund in den gastronomischen Einrichtungen entlang der Strecke, z. B. im „Kloster-Café“, dem „Klostergrill“ und der „Zille-Stube“ im Ortsteil Lehnin bzw. in der „Emster-Schänke“ und dem „Holiday & Eis“ in der Ortslage Nahmitz.
Der Wanderweg ist markiert mit einem grünen Punkt auf weißem Quadrat. Kennzeichnend für diese Route ist ein ständiger Wechsel von vielfältiger Natur und örtlicher Bebauung. Es ist jederzeit möglich, die Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten rund um den Klostersee auch mit dem Fahrrad zu entdecken.

Heike Korte
Im Auftrag der Gemeinde Kloster Lehnin




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