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Pfingstradler
Alleentod durch die B 96n!


Am 14. und 16. Mai 2005 fand auf Rügen die demonstrative Pfingst-Rügen-Radtour, die vom ADFC Greifswald in Zusammenarbeit mit der BUNDjugend organisiert wurde, statt..



Motto: \"Rügen darf nicht ersticken durch Riesenautobrücken!\"


Vertreter des NABU Rügen, von Bündnis 90/Die Grünen und Sympathisanten empfingen die Radler in Samtens. Diese besichtigten die mit weißen Kalkkreuzen gekennzeichneten 72 Alleebäumen an der L 30 Samtens-Garz, die von Fällung bedrohtet sind, weil hier die B 96n durchführen soll.







Willkommen zur 14. demonstrativen Pfingst-Rügen-Radtour

Zum 14. Mal treffen sich Freundinnen und Freunde klimaschonender Fortbewegung vom 14. - 16. Mai 2005 zur demonstrativen Pfingst-Rügen-Radtour auf Deutschlands größter Insel. Die dreitägige Tour, bei der bereits in den vergangenen Jahren hunderte Teilnehmer für eine ÖPNV- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik warben, ist Anfang der 90er Jahre aus Protest gegen den mittlerweile fortgeschrittenen Bau der Ostseeautobahn A20 heraus entstanden.

Leider hat sich verkehrspolitische Vernunft bislang kaum durchsetzen können. Konservative Verkehrsplaner propagieren derzeit eine mehrspurige Straßenbrücke als weitere Anbindung der Insel Rügen zur vermeintlichen Verbesserung der Infrastruktur des automobilisierten Individualverkehrs.
Dass Rügen eine Insel ist, daran erinnern nicht zuletzt die täglichen, 20minütigen Öffnungen des Rügendamms. Minuten in denen die Insel nur per Schiff erreichbar ist. Um diese 20 Minuten Inselcharakter in die Vergangenheit zu verbannen, muss viel Geld ausgegeben werden – sehr viel Geld. Die geplante, riesige Strelasundbrücke wird den Steuerzahler weit über 100 Mio. Euro kosten. Die jährlichen Unterhaltungskosten wurden bislang nicht veröffentlicht. Parallel dazu muss der alte Rügendamm weiterhin finanziert werden.

Tourorganisator Martin Lenk vom ADFC Greifswald gibt zu Bedenken: “Mit dem Bau riesiger Autobrücken zu beginnen, ohne vorher nachhaltige Verkehrskonzepte zu erstellen und zu prüfen, ist verkehrspolitisches Schildbürgertum. Mit den Steuergeldern, welche für Brückenbau und -unterhalt verschwendet werden, könnte man vermutlich, ähnlich wie im brandenburgischen Templin bereits erfolgreich umgesetzt, ein kostenloses Rügenticket für den ÖPNV jahrzehntelang finanzieren. Dadurch gewänne Rügen für seine Bewohner und Besucher mehr Attraktivität als durch die geplante Betonschlacht.“

Vor dem Hintergrund leerer Staatskassen, sinkender Bevölkerungszahlen auf Rügen, einem deutlichen Umwelteingriff und viel zu hoher Verkehrsprognosen wird klar, dass dieses Bauwerk nicht gebraucht wird. Die von ADFC, BUNDjugend und „Forum Rügen – Stralsund“ favorisierte Optimierung des bestehenden Rügendamms bei gleichzeitigem Ausbau des ÖPNV hingegen ist kostengünstig, vernünftig, realitätsnah und deshalb unterstützenswert. Den Brückenbau lehnen wir als unwirtschaftlich, unsozial und unökologisch ab!

Aus ästhetischer Sicht wird das als UNESCO-Weltkulturerbe geschützte hanseatische Stadtbild Stralsunds (Silhouette) durch die geplante Brücke stark beeinträchtigt. Der ADFC und die BUNDjugend beabsichtigen die UNESCO Welterbekommission in Paris auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen, mit der Bitte zu prüfen, ob Stralsund auf die Liste der Bedrohten Welterbestätten gesetzt werden sollte.

Ansprechpartner: Martin Lenk (ADFC Greifswald): 0175 – 88 10 777




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